Orientierungslos im Leben

Ich bin M19 Jahre alt und habe letztes Jahr meine Schule mit einem Notenschnitt von 1,3 abgeschlossen. Finanziell habe ich keine Probleme und habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie. Nach der Schule habe ich ein Psychologiestudium begonnen, jedoch habe ich schnell gemerkt, dass ich nicht bereit war umzuziehen. Ich fühlte mich nicht bereit und habe das Studium daraufhin abgebrochen und stattdessen ein neues Studium in meiner Heimatstadt angefangen, in dem ich jetzt ins zweite Semester komme.

Seitdem ich mit der Schule fertig bin, fühle ich mich jedoch irgendwie leer. Früher hatte ich immer einen vorgegebenen Weg und habe einfach das gemacht, was von mir erwartet wurde. Aber seit dem Schulabschluss habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst nicht richtig kenne und mich hilflos fühle, als hätte die Zukunft keinen Sinn mehr. Wenn ich mich mit Freunden oder meiner Familie treffe, kann ich diese Gedanken irgendwie verdrängen, und es geht mir gut. Aber sobald ich alleine bin, kommt dieses Gefühl der Hilflosigkeit wieder hoch. Es fühlt sich an, als hätte ich nichts, worauf ich mich in der Zukunft freuen könnte, und als würde ich alleine nicht zurechtkommen. Dabei verstehe ich nicht, warum das so ist, denn eigentlich habe ich keine ernsthaften Probleme: Meiner Familie und meinen Freunden geht es gesundheitlich gut, und ich habe keine Geldsorgen.

Trotzdem fühle ich mich, sobald ich alleine bin, einfach leer, hilflos und als würde nichts wirklich Sinn ergeben und das ich eigentlich keine Lust auf alles habe. Ich habe zwar Hobbys aber die mache ich aber eigentlich auch nur aus der Gewohnheit raus, ich weiß leider nicht, warum das alles so ist und ich kann auch irgendwie mit niemanden darüber sprechen, weil es mir falsch rüberkommt, wenn ich weiß was für Probleme andere haben.....

Es war aber auch schon mein ganzes Leben lang so, dass ich sehr schüchtern war. Neue Dinge haben mich immer überfordert und ich hatte vor egal was immer Angst. Über die Jahre hat sich das zwar gebessert, aber es ist immernoch so das ich vor jeder ,, Herausforderung" am liebsten weglaufen würde und ich mich bei Kleinigkeiten überfordert fühle. Ich verhalte mich immer so, wie es den Leuten passt und dadurch fällt es mir leicht in neuen Gruppen zurechtzufinden. Ich wirke cool und als wäre für mich alles kein Problem, aber im inneren habe ich das Gefühl, dass ich mehr und mehr kaputt gehe.

Kennt jemand dieses Gefühl? Und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen? Was hat euch geholfen?