Was denkt ihr über diese Meinung?
Ich bin 25 und habe einen Kollegen, der 38 ist. Wir haben oft Diskussionen über Musik, besonders über Deutschrap. Er mag die neuen Sachen überhaupt nicht, hasst sie sogar. Stattdessen feiert er Künstler wie Kool Savas und Eko Fresh – also die „Oldschool“-Richtung. Aber selbst im Ami-Rap hört er fast nur die alten Sachen und kann mit den neuen Entwicklungen wenig anfangen.
Ich bin da anders. Ich höre auch alte amerikanische Rap-Klassiker, aber ich feiere eben auch neuere Sachen – einfach weil ich mit dieser Musik aufgewachsen bin. Bei Deutschrap bin ich etwas wählerischer. Die ganz alten Sachen sind nicht so meins, aber so ab 2010 finde ich viel davon gut, zum Beispiel Sachen von Die Sekte. Auch einige Sachen von den Beginnern ab 2010 finde ich nice. Aber ab 2022 kommt gefühlt kaum noch was Gutes raus.
Ich höre auch sehr gerne 187, besonders die älteren Sachen. Aber er hasst die komplett und meint, das wäre kein richtiger Deutschrap. Für mich war die Zeit von 2013 bis 2016 richtig stark – ich bin ja auch damit aufgewachsen. Genauso feiere ich Sachen von Genetikk, aber selbst da macht er kaum Lieder an, obwohl wir da teilweise einen gemeinsamen Nenner hätten.
Auch im Ami-Rap bin ich offener. Ich höre gerne Travis Scott und sowas wie $uicideBoy$, aber die kann er gar nicht leiden. Ich mein, $uicideBoy$ muss man nicht unbedingt verstehen, aber die Musik hat halt ihren Vibe.
Was mich aber richtig stört: Wenn wir zusammen Musik hören, läuft immer nur das, was er feiert. Er kommt gar nicht aus seiner Komfortzone raus, spielt immer dieselben Tracks und lässt sich auf nichts Neues ein. Ich habe kein Problem damit, wenn er seine Musik mag, aber warum kann er mich dann nicht einfach das hören lassen, was ich feiere? Ich verstehe nicht, warum manche Leute so festgefahren sind und nichts anderes zulassen.
Was denkt ihr? Ist das normal oder einfach stur?